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19.07.2015



Wenn die Feuerwehr zur Mode wird


Krumbach. Unter dem Motto „Feuerwehr hautnah erleben“ stand der Aktionstag der Freiwilligen Feuerwehr Krumbach. Zahlreiche Stationen für Kinder und Erwachsene gestalteten den Tag interessant und abwechslungsreich. Insbesondere die Modenschau mitten in der Fahrzeughalle zog alle Blicke auf sich.



Nachdem der „alte Kampfanzug“ aus den 60er- und 70er-Jahren, die Schutzkleidung der 80er- und 90er- Jahre sowie die aktuelle Einsatzkleidung der Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr mit passenden Posen präsentiert wurde, läutete die Titelmusik aus „Pirates of the Caribbean“ den Einzug der Helden des Feuerwehralltags ein: Ein junger Feuerwehrmann mit Atemschutzkleidung und einer geretteten Puppe auf der Schulter betrat den Raum. Nachdem er heldenhaft seine Jacke aufriss und seine für diesen Job notwendigen Muskeln präsentierte, stand die Fahrzeughalle Kopf.



Auch die Motorsägenausrüstung und die elegante Wathose wurden stilsicher präsentiert. Für die wasserscheuen Feuerwehrleute wurde der Wasserrettungsanzug gezeigt, der nicht nur Trockenheit im kühlen Nass garantiert, sondern auch Einsätze in und auf dem Eis ermöglicht. Ein weiterer junger Feuerwehrangehöriger führte den Chemikalienschutzanzug in quietschgrün vor und bahnte sich einen Weg durch die volle Fahrzeughalle. „Aus Biblis entlaufen“ kündigte die Moderatorin den Reaktoranzug an, indem ein Feuerwehrmann in einem modischen orangenen Baumwollanzug und Strahlenmessgerät erschien. Auch der Hitzeschutzanzug in silber, der aufgrund seiner undurchsichtigen Maske etwas schauerlich anmutet, weckte Begeisterung in den Zuschauerreihen.



Die Aktionen rund um das Feuerwehrhaus dienten der Mitgliederwerbung für Kinder- und Jugendfeuerwehr, aber auch für die Einsatzabteilung, in deren Reihen auch Quereinsteiger willkommen sind. „Die Zukunftsarbeit ist uns ein wichtiges Anliegen, weshalb wir uns im Rahmen unseres 80-jährigen Jubiläums der Ortsbevölkerung präsentieren wollten“, erklärt Wehrführer Gerhard Knapp.



Selbst eine Person retten



Die Gäste durften beim Feuerlöschtraining selbst Hand anlegen. Hier wurden nicht nur Techniken und Handhabung eines Feuerlöschers geübt, sondern auch über die Brandklassen und Einsatzmöglichkeiten aufgeklärt. Viele Besucher nutzten diese Gelegenheit, um sich über den passenden Feuerlöscher für das Eigenheim zu informieren. Im Rauchzelt konnten Neugierige selbst in die Haut eines Feuerwehrmannes oder einer Feuerwehrfrau schlüpfen und im verrauchten Bereich eine Person retten.



Im Rahmen der Kleiderausstellung wurde die Schutzkleidung zum Anprobieren bereitgestellt. Viele Kinder waren erstaunt, wie schwer die Ausrüstung ist und wie heiß es bei nur einem kleinen Spaziergang unter der Kleidung werden kann.



Für Abkühlung sorgte ein Spritzspiel für die Kinder und ein Feuerwehrparcours mit Wasserbomben. Daneben wurde eine Bastelecke mit Buttonmaschine betreut. Am Notruftelefon konnten insbesondere die jüngeren Gäste einen richtigen Notruf absetzten und erhielten durch die „Leitstelle“ weitere Anweisungen. Hierdurch sollte ihnen die Angst genommen und richtiges Verhalten im Notfall erlernt werden. Weiterhin konnten die kleinen Teilnehmer beim Schläucherollen testen, wie sie sich als Nachwuchs-Feuerwehrleute machen.



Fachkundiges Personal präsentierte Feuerwehrfahrzeuge zum Anfassen. Die ausgefüllten Laufkarten der Kinder wurden anschließend in eine Lostrommel geworfen, aus der am Nachmittag drei Gewinner durch Lottofee und Vorsitzenden des Feuerwehrvereins, Klaus Peter Engert, gezogen wurden. Drei glückliche Gewinner freuten sich über Freikarten für die Sommerrodelbahn. Aber auch die restlichen Kinder gingen nicht leer aus und erhielten einen Trostpreis. Bei einer Schauübung am Nachmittag wurde den Besuchern ein möglichst reales Bild einer Einsatzsituation vermittelt. Hierfür wurden die Umkleidekabinen der Feuerwehrmänner und -frauen kurzerhand in die Fahrzeughalle verlegt, sodass die Besucher die Alarmierung von Beginn an verfolgen konnten.



Hautnah dabei



Für Schmunzeln sorgten insbesondere einige für die Feuerwehrleute alltägliche Situationen, in denen sie durch den Piepser gestört werden. So kam ein Kamerad lediglich mit einem Handtuch umgebunden aus der Dusche gerannt, ein weiterer wurde offensichtlich beim Toilettenbesuch gestört. Andere strömten aus der Küche oder ihren Diensten an den verschiedenen Stationen rund um das Feuerwehrhaus herbei. So konnten die Besucher hautnah miterleben, wie schnell die Feuerwehrleute sich umziehen und einsatzbereit im Fahrzeug sitzen.



Nach der Anfahrt begann der Gruppenführer mit der Erkundung und leitete nach den Erstinformationen des Hausbesitzers Maßnahmen zur Menschenrettung und zur Brandbekämpfung ein. Die vermisste Person konnte schnell gefunden und ins Freie gebracht werden, wo sie von Sanitätern der Jugendfeuerwehr fachmännisch wiederbelebt wurde. Auch das Feuer konnte von der Leiter aus gelöscht werden.



Die Zusammenarbeit von Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung funktionierte reibungslos. „Ich denke, es war auch für die Bevölkerung einmal interessant zu sehen, was in den unendlich lang vorkommenden Minuten vom Absetzen eines Notrufs passiert bis die Hilfe wirklich da ist. Hier sind wir insbesondere auf Unterstützung unserer Arbeitgeber und unserer Familien angewiesen, ohne deren Verständnis wir nicht so schnell vor Ort sein könnten“, resümierte die stellvertretende Wehrführerin und Moderatorin, Catherina Volk.



Quelle: http://www.wnoz.de/Wenn-die-Feuerwehr-zur-Mode-wird-724df6a3-cecb-486d-957e-169fae888e6b-ds